Zwar sind so viele Menschen in Deutschland erwerbst?tig wie noch nie, und sie sind so gut qualifiziert wie nie , doch diese erfreuliche Feststellung n?tzt keinem Unternehmen, das einen Altenpfleger oder Maschinenbauer sucht.

Diese beiden Berufen geh?ren zu den 19 Berufsgruppen, in denen die Bundesagentur f?r Arbeit aktuell Engp?sse sieht. Dabei geht es vor allem um technische Berufe und um Gesundheits- und Pflegeberufe, sowohl mit akademischer als auch mit beruflicher Ausbildung. Immerhin, auch hier z?hlt die BA im Dezember 2014 eine Berufsgruppe weniger als im Juni zu den Engpassberufen.

Der Fortschrittsbericht zur 2011 verabschiedeten Fachkr?ftestrategie der Bundesregierung zeigt tats?chlich Fortschritte in allen f?nf Sicherungspfaden, aber es bleibt noch viel zu tun. Denn bis 2030 geht das Erwerbspersonenpotenzials um bis zu f?nf Millionen Menschen zur?ck, mit fatalen Folgen f?r Wachstum und Wettbewerbsf?higkeit, wenn nicht gegengesteuert w?rde. Hier sind auch die Unternehmen in der Pflicht:

  • Beispielweise bei den Frauen: Sie sind heute ?fter berufst?tig als fr?her, aber viel zu oft unfreiwillig in Teilzeit. Die Vereinbarkeit von Berufst?tigkeit und Familienpflichten ist auch f?r Arbeitgeber eine Herausforderung. Verkaufen sie Teilzeitarbeit als ihr Angebot zur Familienfreundlichkeit, springen  sie zu kurz und werden den W?nschen der Frauen und der V?ter nicht gerecht.
  • Beispielsweise bei den ?lteren: Auch hier ist die Erwerbsbeteiligung erfreulich auf 63% ? und damit die zweith?chste Quote in der EU ? gestiegen. Die ?lteren bleiben l?nger im Betrieb. Aber wer ?ber 50 arbeitslos wird, bekommt immer noch zu selten eine neue Stelle. Die Herausforderung hei?t jetzt, Arbeit und Alter im Betrieb so zu regeln, dass jeder gesund und motiviert bis zur Rente arbeiten kann. Das muss auch f?r diejenigen gelten, die gesundheitlich eingeschr?nkt sind. Hierzu m?ssen Unternehmen und Gesellschaft gute Konzepte entwickeln.
  • Beispielsweise bei Zuwanderern: Die Bundesregierung freut sich, dass internationale Fachkr?fte inzwischen gern nach Deutschland kommen. Aber dar?ber geraten manchmal die etwas aus dem Blick, die fr?her zugewandert sind und vielleicht schon in der 3. Generation hier leben. Es ist erschreckend, was die Bertelsmann-Stiftung herausgefunden hat: 60 Prozent der Betriebe haben noch nie einen Jugendlichen mit Migrationshintergrund eingestellt! Offenbar gibt es extreme Vorbehalte, wenn jemand einen ausl?ndisch klingenden Namen hat, denn selbst die mit mittlerem Schulabschluss finden nur schwer eine Lehrstelle. Ein Viertel der Jugendlichen hat ausl?ndische Wurzeln und andere als die Jugendlichen, die hier leben, werden die Unternehmen nicht ausbilden k?nnen.

Fachkr?ftesicherung bleibt die Herausforderung

Das wissen die Unternehmen meistens auch: 42% der Mittelst?ndler sehen im Fachkr?ftemangel eines ihrer dr?ngendsten Probleme. Je kleiner das Unternehmen, um so schwerer f?llt die L?sung. Es fehlen ihnen die Rezepte f?r ein systematisches Vorgehen, sie haben selten die Strukturen und die Ressourcen, um im "War for Talents" mit den Konzernen mitzuhalten. F?r diese Unternehmen bietet das RKW mit dem Informationsangeboten des Kompetenzzentrums und den Dienstleistungen der RKW-Landesorganisationen pragmatische Empfehlungen.