Interkulturell, vielf?ltig, weltoffen ?

F?r eine gute Willkommenskultur in Unternehmen und Kommunen gibt es inzwischen zahlreiche Informationen und Angebote. Was zu interkultureller Qualifizierung geh?rt und wie sie aufgebaut werden kann, ist beschrieben, beispielsweise in einem Dossier f?r die Charta der Vielfalt, an dem Dr. Mandy Pastohr, Marlies Kuchenbecker und Patrick Gro?heim vom RKW Kompetenzzentrum mitgewirkt haben.

Wir reden ?ber Zuwanderung, die Deutschland dringend braucht. Aber diejenigen, die schon zu uns zugewandert sind, stehen oft abseits. Jugendliche mit Migrationshintergrund beispielsweise, die hier geboren sind, die deutsche Schulabschl?sse haben ? ?brigens bei jungen Frauen sogar leicht bessere als ihre Altersgenossinnen ohne Migrationshintergrund ? finden viel seltener Ausbildungspl?tze. Warum eigentlich?

Und wo gibt es eine Vielfalts-Qualifizierung, die endlich auch die Vorurteile gegen?ber Menschen mit Behinderung ?berwindet? Auch das ist unsere menschliche Vielfalt, dass der eine oder andere Krankheiten, Defizite, Handicaps hat. Das kann jeden von uns jederzeit genauso treffen, denn weit ?ber 90 Prozent aller Behinderungen sind erworben, durch Unf?lle oder Krankheiten. Wer blind ist, ist nicht deshalb d?mmer oder inkompetenter. Wer im Rollstuhl sitzt, hat sehr oft zuvor einen Beruf erlernt und erfolgreich ausge?bt. Warum finden diese Menschen trotzdem so schwer Arbeit?

Bis hin zu Spitzenpolitikern bekennen sich Menschen dazu, ihr Leben anders leben  zu wollen als das klassische Vater-Mutter-Kind-Modell vorsieht. Aber wenn so ein Coming-out im pers?nlichen Umfeld geschieht, finden wir das dann auch so selbstverst?ndlich und mutig? Warum k?nnen einige nicht aktzeptieren, dass auch homosexuelle Menschen ein Recht auf Familie haben wollen? Ich stelle mir gerade vor, ein lesbische Frau wollte Vorstandsmitglied bei einem Mittelst?ndler werden ? was w?rden dazu die Anteilseigner sagen?

Vielfalt leben hei?t f?r mich auch, traditionelle Rollenbilder ?berwinden. Vereinbarkeit von Beruf und Familie verstehen viele immer noch als "Frauenthema". Elternzeit gilt f?r junge ehrgeizige M?nner als Karrierekiller. Unternehmen r?hmen sich als familienfreundlich, wenn die Frauen Teilzeit arbeiten. Gut, vor 50 Jahren galt auch das noch als pflichtvergessen von M?ttern. Aber im 21. Jahrhundert sollten wir doch weiter sein!

Ich w?nsche mir, dass jeden Tag Diversity-Tag ist ? ganz konkret und im Alltag eines jeden von uns.