
Was m?chte ich sp?ter einmal werden? Wie und in welchem Unternehmen m?chte ich ausgebildet und gef?rdert werden?
Diese und weitere Fragen stellen sich jungen Menschen, wenn sie an die Zeit nach der Schule denken. Um sich selbst und seinem Umfeld diese Fragen zu beantworten, ist es essenziell zu wissen, in welchen Bereichen die eigenen St?rken und Interessen ?berhaupt liegen und im zweiten Schritt, wie diese gef?rdert werden k?nnen.
Wir haben mit Carmen Farrenkopf von der Agentur f?r Arbeit in Mannheim gesprochen. Seit ?ber 10 Jahren ist sie f?r die Agentur als Berufsberaterin t?tig und hat in dieser Zeit schon sehr viele jungen Menschen beim ?bergang von der Schule in den Beruf begleitet.
In meiner Schulzeit bestand Berufsorientierung in erster Linie noch aus einem zweiw?chigen Betriebspraktikum und das war?s.
Wie sieht die Berufsorientierung an Schulen heute aus? Was hat sich ver?ndert?
Nach wie vor sind Betriebspraktika wichtiger Bestandteil der Berufsorientierung. Diese sind inzwischen fest im Curriculum der Schulen, meist ab Klasse 7, verankert, Kooperationen zwischen Schule und Betrieben erg?nzen das Spektrum. Ein weiterer wichtiger Bestandteil ist die Zusammenarbeit mit der Berufsberatung der Bundesagentur f?r Arbeit. Die Angebote der Berufsberatung beginnen drei Jahre vor Schulabschluss mit Berufswahlunterricht in den Klassen und einem vielf?ltigen Angebot an individueller Unterst?tzung, wie die Vor- und Nachbereitung der betrieblichen Praktika und der Hilfe bei Bewerbungen. Die Berufsberaterinnen und -berater sind dabei regelm??ig vor Ort an den Schulen, sodass die Sch?lerinnen und Sch?ler schnell alle Fragen rund um das Thema Ausbildung oder Studium loswerden k?nnen. Eltern sind dazu ebenfalls herzlich willkommen.
Die Arbeitswelt bietet gef?hlt mehr M?glichkeiten als noch vor 20 Jahren. Was brauchen junge Menschen, um sich orientieren und Entscheidungen f?r die Zeit nach der Schule treffen zu k?nnen?
Die Berufsentscheidung ist heutzutage keine Entscheidung mehr f?r das ganze Leben, sondern der Beginn eines beruflichen Weges. In Zeiten von Digitalisierung und Automatisierung unterliegen Berufe und berufliche Anforderungen einem st?ndigen Wandel. Wichtig ist, dass die Jugendlichen sich f?r einen Beruf entscheiden, der ihren Interessen und F?higkeiten entspricht und dass sie keine Angst davor haben, sich falsch zu entscheiden. Sehr hilfreich daf?r ist, Berufe ?ber Praktika zu erleben.
Nicht zu untersch?tzen sind die Gespr?che mit Eltern und Freunden. Die Berufsberatung kann als neutraler Dritter auf der Basis von individuellen Interessen und F?higkeiten zu M?glichkeiten sowie Chancen und Risiken beraten.
Welche Rolle spielt die Berufsorientierung f?r die Agentur f?r Arbeit? Hat sich diese auch gewandelt?
Die Berufsorientierung hat f?r die Berufsberatung einen hohen Stellenwert. Je genauer die Jugendlichen ihre Interessen und F?higkeiten kennen und ?ber die Anforderungen im Beruf informiert sind, desto fundierter k?nnen Sie eine Berufswahlentscheidung treffen und ersparen sich Frust durch Ausbildungs- und Studienabbr?che. Die Berufsberatung hat sich dahingehend ge?ndert, dass wir viel fr?her und intensiver an den Schulen aktiv sind und Sch?lerinnen und Sch?ler w?hrend der letzten drei Schuljahre und bei Bedarf dar?ber hinaus im Berufswahlprozess begleiten. Wir sind dabei an allen allgemein-bildenden Schulen sowie den berufsbildenden Schulen t?tig.
Wie unterst?tzt die Agentur f?r Arbeit den ?bergang zwischen Schule und Beruf? Welche Ma?nahmen gibt es da?
Neben der Berufsorientierung an den Schulen ist die individuelle Einzelberatung das Kernst?ck unserer Arbeit. Hier geht es darum, die individuellen Interessen und F?higkeiten herauszuarbeiten, ?ber die Anforderungen an Beruf oder Studium zu informieren sowie individuelle Chancen und Risiken aufzuzeigen.
Der Berufswahlprozess kann durch Online-Angebote auf der Plattform der Agentur f?r Arbeit unterst?tzt werden. So bietet das Selbsterkundungstool CheckU die M?glichkeit, Interessen und F?higkeiten herauszufinden. ?ber die Vorschlagsliste k?nnen erste Ideen zu passenden Ausbildungsberufen oder Studieng?ngen entstehen.
Wir unterst?tzen bei der passgenauen Vermittlung von Ausbildungsstellen und helfen bei der Studienplatzsuche.
Sollte kein direkter ?bergang in eine Ausbildung m?glich sein, sind berufsvorbereitende Bildungsma?nahmen oder auch finanzierte Praktika in Form von Einstiegsqualifizierungen eine Chance, die Zeit sinnvoll zu ?berbr?cken und danach in Ausbildung gehen zu k?nnen.
W?hrend der Ausbildung kann sogar Nachhilfeunterricht ?ber die Assistierte Ausbildung gef?rdert werden.
Vielen Dank f?r das Interview, Frau Farrenkopf.