Die Bezeichnungen sind vielf?ltig: Startbegleiter. Mentoren-Programm. Patenschaften. Buddy-System. K?mmerer-Struktur. Onboarding-Tandems...

Die Idee dahinter ist stets die gleiche: Neuen Besch?ftigten von Anfang an eine Bezugsperson an die Seite stellen, die sich im Betrieb gut auskennt und zur schnellen Eingew?hnung beitragen soll. Das ist in vielen Unternehmen mittlerweile fester Bestandteil der Onboarding-Phase ? zu Recht. 

Wir alle haben sicherlich schon mal die Erfahrung gemacht, wie sehr es den Start in einem ungewohnten Umfeld erleichtert, wenn man wei?, wen man fragen kann. Das gilt gleicherma?en f?r Berufseinsteiger und Azubis als auch f?r Erfahrene. Sogar f?r interne Wechsel aus anderen Abteilungen/Tochtergesellschaften in gr??eren Unternehmen k?nnen zugewiesene Mentoren (wir bleiben nun der Einfachheit halber f?r den Rest des Artikels bei dieser Begrifflichkeit) n?tzlich sein. Denn auch wenn man schon den einen oder anderen Betrieb von innen gesehen hat, so tickt doch jedes Unternehmen irgendwie anders.

Mentoring hilft bei der Integration ausl?ndischer Besch?ftigter

Und nun stellen Sie sich mal vor, dass Sie sich neben den neuen Eindr?cken, Aufgaben und Kollegen auch noch an eine neue (Arbeits-)Kultur gew?hnen m?ssen. Und (als w?re das nicht schon anstrengend genug) das alles, w?hrend Sie in einer Fremdsprache kommunizieren ? eine gro?e Herausforderung f?r alle Beteiligten. Umso wichtiger ist es f?r ?die Neuen? dann, jemanden an die Seite gestellt zu bekommen, der Unterst?tzung leistet. In Zeiten, in welchen viele Unternehmen verst?rkt auf internationale Fachkr?fte setzen, erfreuen sich solche personalstrategischen Mentorenprogramme gro?er Beliebtheit. Allerdings bedarf es in Bezug auf die Integration ausl?ndischer Mitarbeiter auch einiger besonderer ?berlegungen. Hier ein paar Tipps aus unserem Leitfaden ?Fachkr?fte finden und binden ? Vielfalt? nutzen:

Es ist beispielsweise wichtig, dass sich Mentoren selbst bereits gut im Betrieb auskennen und auch ?ber die inoffiziellen ?Spielregeln? informieren k?nnen (zum Beispiel Gestaltung der Mittagspause, Nutzung von Kaffeemaschinen, gemeinsame Freizeitaktivit?ten etc.). H?ufig wird n?mlich untersch?tzt, wie stark sich Unternehmenskulturen und informelle Gepflogenheiten von Betrieb zu Betrieb (geschweige denn von Land zu Land) unterscheiden.

Dar?ber hinaus ist es grunds?tzlich f?rderlich, wenn Mentor und Mentee gewisse Gemeinsamkeiten haben: zum Beispiel in gleichen Hierarchieebenen besch?ftigt zu sein, ebenfalls das Ausbildungsprogramm zu durchlaufen oder grunds?tzlich in einem ?hnlichen Alter zu sein. So findet sich in der Regel schnell ein ?gemeinsamer Nenner?.

Ein ?hnlicher Migrationshintergrund eignet sich indes nur bedingt als Grund f?r die Zuteilung in einem Mentorenprogramm. Selbst wenn beide die gleiche Muttersprache sprechen, sollte dieser Schritt wohl ?berlegt sein. Letztlich kann sich das n?mlich aus verschiedenen Gr?nden sogar als kontraproduktiv f?r die Integration in den Betrieb erweisen. Auf der einen Seite kann es f?r den ausgew?hlten Mentoren (freundlich ausgedr?ckt) irritierend sein, aufgrund seines eigenen Migrationshintergrunds automatisch als ?Integrationsbeauftragter? bestimmt zu werden. Auf der anderen Seite erweckt ein P?rchen, welches sich am Arbeitsplatz m?glicherweise in einer f?r die ?brigen Besch?ftigten unverst?ndliche Sprache unterh?lt, schnell den Eindruck der Abschottung. Um die Weichen f?r eine gelingende Integration fr?h zu stellen, ist es deshalb sinnvoll, bewusst auf interkulturelles Mentoring zu setzen. Hiervon profitieren n?mlich in der Regel alle Beteiligten. Die Mentees haben ihren Ansprechpartner f?r Nachfragen und k?nnen gleichzeitig in vertrautem Rahmen die Sprachkompetenz verbessern. Auf diese Weise wird ihnen der Einstieg erleichtert und die Integration in die Belegschaft von Anfang an beg?nstigt. Die Mentoren auf der anderen Seite ?ben sich in interkultureller Kompetenz (zum Beispiel Perspektivenwechsel, Kommunikationsf?higkeit, Ambiguit?tstoleranz), was wiederum dem gesamten Unternehmen zu Gute kommt. Erfahrungen in diesem Bereich werden schlie?lich in einer globalisierten und vernetzten Wirtschaft immer wichtiger.

Freiwillige vor!

Ein Mentorenprogramm sollte unbedingt auf dem Grundsatz der Freiwilligkeit basieren. Kl?ren Sie am besten vor Arbeitsantritt des neuen Besch?ftigten ab, wer diese Rolle gerne ?bernehmen m?chte und skizzieren Sie gemeinsam mit den ernannten Mentoren grob, wo Unterst?tzungsbedarf zu erwarten ist.

Werden diese einfachen Grunds?tze beachtet, dann kann Mentoring ? oder welchen Namen es in Ihrem Unternehmen auch immer tragen soll ? auch f?r Ihr Unternehmen eine sinnvolle Unterst?tzungsma?nahme zur Integration ausl?ndischer Arbeitskr?fte sein.

INQA-Check ?Vielfaltsbewusster Betrieb?

Ab Fr?hjahr 2017 wird Sie der neue neue Praxisstandard der Initiative Neue Qualit?t der Arbeit ?Vielfaltsbewusster Betrieb? dabei unterst?tzen, zu identifizieren, wo und wie Sie von Vielfalt profitieren k?nnen. Dabei ist interkulturelle Zusammenarbeit nur eine von vielen M?glichkeiten.

Mit diesem Artikel nehmen wir an der Blogparade 2017 von dieKarrieremacher.de teil.