Die Erwartung an die Digitalisierung sind hoch. Die in eine ifaa-Studie einbezogenen Unternehmensvertreter erwarten Verbesserungen unter anderem in der Produktion, bei der Gestaltung von Arbeitszeiten (zum Beispiel die M?glichkeit, Schichtarbeit bzw. Nachtarbeit zu reduzieren), beim Erhalt der Arbeitsf?higkeit oder bei der Qualifizierung. Die Realit?t, was die Nutzung der Digitalisierung angeht, sieht allerdings zum Zeitpunkt der Befragung anders aus: Weniger als die H?lfte der Unternehmen nutzt die Digitalisierung zur Gesch?ftsmodellentwicklung...
?Durch die Digitalisierung kann der Abschwung der Industrie durch Krisen, wie aktuell die Corona-Pandemie, gemildert werden. Denn in unserer Studie haben die Befragten bereits im Sommer 2019 angegeben, dass sie durch die Digitalisierung einen Produktivit?tszuwachs von 38 Prozent bis zum Jahre 2027 erwarten. Das bedeutet, dass die Unternehmen das Potenzial schon vor der Krise erkannt haben und sie es nun nutzen k?nnen. Wie hoch das Potenzial aktuell ist, l?sst sich allerdings kaum einsch?tzen,? so Dr. Tim Jeske, Projektleiter im ifaa.
- steigende Anforderungen extern und intern
Der Druck zur Digitalisierung nahm bereits 2019 durch die Kunden zu. ?Im Vergleich zu einer ?hnlichen Befragung von 2015 wurden kundenseitige Forderungen nach Einf?hrung digitaler Technologien als Grundlage f?r die weitere Zusammenarbeit um 30 Prozentpunkte h?ufiger genannt.?
Die Einf?hrung digitaler Technologien ver?ndert auch die Anforderungen an F?hrungskr?fte - insbesondere hinsichtlich Qualifizierung, Art und Weise der F?hrung und digitaler Kompetenzen. 69 Prozent der Befragten geben an, die F?hrungskultur im Betrieb ?ndern zu wollen. Die Coronakrise tr?gt jetzt ma?geblich dazu bei, diesen Prozess zu beschleunigen.
Die Auswirkungen von Industrie 4.0 bzw. digitalen Technologien auf Besch?ftigte wurden bereits im Jahr 2015 in der ifaa-Studie "Industrie 4.0 in der Metall- und Elektroindustrie" mit einer vergleichbaren Fragestellung erhoben. Eine Zunahme der Bedeutung des Menschen als Entscheider wird aktuell (2019) mit doppelter H?ufigkeit erwartet.
- Die Verf?gbarkeit von Echtzeitdaten nimmt zu
Die Verf?gbarkeit von Echtzeitdaten w?chst, ist bei 58 % der Befragten gegeben. Die Erfassung und Nutzung von Echtzeitdaten erh?ht die M?glichkeiten schneller und effektiver auf ver?nderte Situationen reagieren zu k?nnen. Zu beachten ist die Entwicklung im Vergleich zu 2017: Die Verf?gbarkeit von Echtzeitdaten ist um 7 Prozentpunkte gestiegen.
Informations- und Unterst?tzungsbedarf besteht bei den Unternehmen vor allem f?r die Themen cyber-physische Systeme, Produktivit?tsstrategien und Industrial Engineering. Dazu werden insbesondere konkrete Best-Practice-Beispiele gew?nscht.
- Lean Management wird wichtiger denn je
Die Methoden des Lean Management sind gefragt wie nie. Denn in unsicheren Zeiten helfen verl?ssliche und einheitliche Standards, Ordnung im System zu halten Digitalisierung voranzutreiben und zu nutzen. ?Je gr??er das Chaos von au?en, umso wichtiger werden die Methoden des Lean Managements,? stellt der Experte fest.
Die genannten Daten beziehen sich auf Antworten aus der Metall- und Elektroindustrie. Die Befragung entstand im Rahmen des Forschungsprojekts TransWork, das vom Bundesministerium f?r Bildung und Forschung gef?rdert sowie vom Projekttr?ger Karlsruhe (PTKA) betreut wird (F?rderkennzeichen: 02L15A164).
Quelle: Pressemitteilung des ifaa - Institut f?r angewandte Arbeitswissenschaft e.V.