M?dchen sind toll. Sie sind kommunikativ, Medien affin, fokussiert, neugierig, geduldig, stark, durchsetzungsf?hig, kreativ. Sie texten, schrauben, tanzen, l?ten, spielen Fu?ball - M?dchen k?nnen all das, was Jungen auch k?nnen. Alten Rollenbilder zum Trotz w?hlen sie einen Beruf der ihren F?higkeiten und W?nschen entspricht und - finden keinen Ausbildungsbetrieb. Die Stellenanzeige und Karrierewebseiten der Unternehmen sprechen sie nicht an. Es sind die kleinen Details, der Ton, der in der Sprache mitschwingt.

Es braucht eine zielf?hrende Strategie, die insbesondere weibliche Absolventen anspricht, der Aufbau einer positiven Arbeitgebermarke, in der die Chancengleichheit im Wertesystem verankert ist, und ein professionelles Personalrekrutierung.

Das Unternehmen Pieron hat vor 15 Jahren begonnen M?dchen f?r die technische Ausbildung zu gewinnen und setzt auf Respekt und Wertsch?tzung. Im Laufe der Zeit sind die alten Rollenbilder aus den K?pfen verschwunden. Der Beruf des Industriemechatronikers/der Industriemechatronikerin steht jetzt im Fokus. Mit dem Images des attraktiven Ausbildungsbetriebes rekrutiert das Unternehmen Jungen wie M?dchen gleicherma?en - und sichert sich so seine zuk?nftigen Fachkr?fte.

Die Unternehmen wissen, das es auch bei den Ausbildungsangeboten immer mehr auf den guten Ton ankommt. Ein M?dchen im "Blaumann" mag sich so mancher oder manche noch nicht vorstellen. Die vielen Schreibweisen, die die Gendersprache erm?glicht, sind entweder zu lang oder sehr ungewohnt. Sprechen die Pers?nlichkeitseigenschaften wie Teamorientierung?, ?Leistungsbereitschaft? oder ?Kommunikationsf?higkeit? auch M?dchen an?

Ist die Entscheidung f?r M?dchen im Betrieb gefallen, dann ist klar, dass die Stellenanzeige neu geschrieben werden muss. Die jungen Frauen suchen einen passgenauen Betrieb und lesen nat?rlich erstmal das Ausbildungsangebot. Hier ein paar Tipps die Stellenanzeige mit wenig Aufwand zielgerichteter und emotionaler zu gestalten:

Ist formal alles in Ordnung?

  • ?berpr?fen Sie alle Berufsbezeichnungen und Benennungen im Text: Werden beide Geschlechter angesprochen?
  • Haben Sie bei direkten Ansprachen die vollst?ndige Paarform (Kauffrau/Kaufmann) verwendet?
  • Wie stellen Sie die Berufsbilder dar? Steht der Mensch im Mittelpunkt?
  • Ist der Text frei von Vorurteilen und Klischees?
  • Wurde bei der Sprache weibliche sowie m?nnliche Interessen und Eigenschaften genannt?
  • Stellen Sie sich bei der angesprochenen Person unweigerlich einen Jungen bzw. ein M?dchen vor? K?nnen Sie sich beide vorstellen?
  • Werden M?dchen und Jungen auf den Bildern dargestellt?
  • Wie werden die M?dchen dargestellt? Wer ist aktiv?
  • Besteht ein Gleichgewicht zwischen den dargestellten M?dchen und Jungen?
  • Bei sachlichen Bildmotiven: Sind sie tats?chlich neutral?

 F?r Internet und Brosch?ren

  • Werden M?dchen und Jungen gleicherma?en angesprochen?
  • Sind Artikel, Interviews oder kurzen Videos mit pers?nlichen Erleben der Auszubildenden auf der Ausbildungsseite zu sehen?
  • Vermittelt die Sprache den Eindruck, dass sowohl M?nner als auch Frauen ma?geblich am Unternehmen beteiligt sind?

Alles halb so wild? Vielleicht! Mir ist eine junge Dame von 16 Jahren in Erinnerung, die sehr wohlwollend auf meine Frage, wie wichtig ihr die gendergerechte Ansprache sei.

" Die Unternehmen wissen es halt noch nicht besser",

eine Antwort die mich schmunzeln l?sst. 

BMWi: Starke Frauen - starke Wirtschaft

Fachkr?fte Toolbox: Gezielte Ansprache von Frauen