Homeoffice - oder doch lieber wieder ins B?ro?

HR-Info-Redakteur Lars Hoffmann berichtete in seinem H?rfunkbeitrag  am 15. Mai ?ber eine vom Hessischen Rundfunk in Auftrag gegebene repr?sentative Umfrage, in der 54 Prozent der Teilnehmenden die Frage ?W?rden Sie auch nach der Corona-Krise weiterhin im Homeoffice arbeiten wollen?? mit ?Nein, k?me f?r mich nicht in Frage? beantworteten. Dabei gab es im Hinblick auf Alter, Geschlecht und Bildungsstand zum Teil erhebliche Unterschiede: Insbesondere Menschen ?ber 40 Jahre, solche mit niedrigerem Bildungsstand sowie Frauen standen dem Homeoffice-Modell ablehnend gegen?ber.

Diese ?Momentaufnahme? muss jedoch nicht bedeuten, dass das Homeoffice wieder in der Versenkung verschwindet. Vielmehr d?rfte ein Gro?teil der negativen Statements auf die massive Ansammlung von Homeoffice-Tagen, mangelnde technische und organisatorische Rahmenbedingungen sowie Mehrfachbelastungen (Homeschooling, Isolation, Entgrenzung der Arbeit) beeinflusst sein. Was zun?chst bedeutet, dass in Zukunft die Voraussetzungen f?r das Arbeiten zu Hause stimmen m?ssen.

Viele Voraussetzungen m?ssen gegeben sein

J?rgen Bothner, Landeschef der Gewerkschaft ver.di Hessen, gibt denn auch im Bericht zu bedenken, dass es unter anderem einer ?geh?rigen Portion Selbstdisziplin und Selbstkontrolle? bed?rfe, damit man am Ende zu Hause nicht weit mehr arbeitet als in den R?umen des Arbeitgebers.  Pausen- und Arbeitszeiten gelte es einzuhalten. Der heimische Arbeitsplatz m?sse zudem allen Sicherheits- und Gesundheitsvorschriften entsprechen, sichere Internetverbindungen und Endger?te seien notwendig. Voraussetzungen, die im Zuge der aktuellen Krise in der K?rze der Zeit bei weitem nicht immer zu gew?hrleisten waren. 

Dass Unternehmen wie Mitarbeitende durchaus Positives abgewinnen, wird im HR-Bericht durch Praxisbeispiele belegt. Aber auch in kleineren Unternehmen wird ?ber alternative Arbeitsorganisation nachgedacht. So praktiziert die Angestellte eines mittelst?ndischen Sanit?rgro?handels coronabedingt seit acht Wochen von zu Hause aus eine ?digitale Badberatung?. Mithilfe eines virtuellen Rundganges kann sie mit Klienten die neue Badezimmereinrichtung besprechen. Anders als erwartet, laufe das neue Angebot gut und sie k?nne sich vorstellen auch weiterhin tageweise von zu Hause aus zu arbeiten. Die Gesch?ftsf?hrerin des Unternehmens mit 300 Besch?ftigten verf?gt als dreifache Mutter ebenfalls ?ber einschl?gige Homeoffice-Erfahrungen und will in Zukunft auf individuelle L?sungen setzen, und genau schauen, f?r welche Mitarbeitenden das Arbeitsmodell passt.  

Die Beispiele gro?er Unternehmen zeigten ebenfalls eine Einstellung ?pro Homeoffice?. So plane die Deutsche Post, dass in Zukunft weiterhin ein Teil der Belegschaft von zu Hause aus arbeiten kann. PSA, die franz?sische Opel-Mutter, wolle sogar ?f?r alle Bereiche au?erhalb der Produktion, das Homeoffice zum Regelarbeitsplatz zu machen?. Welche Konsequenzen das f?r den Opel-Stammsitz in R?sselsheim hat, m?sse, so hie?e es dort, mit Betriebsrat und Gewerkschaft verhandelt werden.

 (Quelle: HR-Info, 15.05.2020)