?Der Mensch z?hlt?. Unter diesem Motto fand vom 26. bis 29.10.21 die internationale Leitmesse f?r Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit ?A+A? in D?sseldorf statt. Die Veranstalter konnten ?ber 1.200 Aussteller und mehr als 25.000 Besucher begr??en. Die Sessions des wie gew?hnlich von der Bundesarbeitsgemeinschaft f?r Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit e.V. ausgerichteten begleitenden A+A-Kongresses wurden hybrid durchgef?hrt. Teilnehmende, die nicht nach D?sseldorf reisen konnten oder wollten, hatten die Gelegenheit, Vortr?ge und Diskussionen im Livestream zu verfolgen.
Fast wieder normal
Ein nahezu wieder normales Bild - abgesehen von den versch?rften Eingangskontrollen und den omnipr?senten Masken - bot sich mir als Messe-Besucherin und Teilnehmerin am A+A-Kongress. Einmal mehr zeigte sich dort das Bed?rfnis der Menschen, sich analog auszutauschen, Produkte in natura sehen und anfassen zu k?nnen. Und es gab in der Tat eine Menge Neues zu sehen und zu h?ren:
Innovative Technologien
Eine Vielzahl von Ausstellern pr?sentierte Produkte zur pers?nlichen Schutzausr?stung. Dazu geh?ren unter anderem Sicherheitsschuhe, -anz?ge und -helme aus neuen High-Tech-Materialien.
Die Innovationsf?higkeit der Aussteller und deren L?sungen f?r die Zukunft zeigte sich auch in einer Start-Up-Zone, wo Gesundheits-Apps, Wearables und begleitenden Dienstleistungen vorgestellt wurden. Wie etwa der Einsatz von Exoskeletten zu r?ckenschonenden Arbeitsprozessen beitr?gt, konnten interessierte Besucher hautnah miterleben.
Lehren aus der Pandemie
Neben den klassischen Themen wie Muskel-Skelett-Erkrankungen und Gefahrstoffe waren etliche Vortr?ge und Expertenrunden des Kongresses auf die w?hrend der Pandemie gemachten Erfahrungen und die daraus abzuleitenden Konsequenzen gerichtet. Wie gesunde und sichere Arbeit mobil bzw. im Homeoffice zu gestalten ist, wurde gleich in mehreren Sessions aus wissenschaftlicher, betrieblicher und gewerkschaftlicher Sicht beleuchtet.
Die Fachleute waren sich dar?ber einig, dass es weiterhin praktischer L?sungen zur Umsetzung des Arbeits- und Gesundheitsschutzes bedarf, der besonders was das mobile Arbeiten w?hrend der Coronazeit anbetrifft, h?ufig zu kurz gekommen ist.
?Homeoffice als ewiges Provisorium braucht Gestaltung?
(Kerstin Guhlemann, TU Dortmund)
Dabei wurde das Gewicht eindeutig auf partizipatorisch zu entwickelnde Strategien gelegt. Betriebliche Interessenvertretungen sollten ?agil? sein und ?fr?hzeitig zentrale Prozesse mitbestimmen?. Um das Angebot von mobiler Arbeit in Zukunft nicht vom ?Nasenfaktor? abh?ngig zu machen, m?gliche psychische und k?rperliche Belastungen in den Blick nehmen und geeignete Pr?ventionsma?nahmen ergreifen zu k?nnen, wurde von Wissenschaftlern wie Praktikern Betriebsvereinbarungen empfohlen. Sie legen unter anderem fest, welche Arbeitsaufgaben f?r das orts-und zeitflexible Arbeiten geeignet und welche Vorkehrungen (technische Ausstattung, Erreichbarkeitsregeln, Zeiterfassung, Schulungen) betrieblicherseits zu treffen sind. Wichtig sei es, so eine Forscherin, die Gestaltungsma?nahmen als fortlaufenden Prozess zu betrachten, der bei Bedarf Nachjustierungen zul?sst.
Vorgestellt wurden die Belastungsursachen bei orts- und zeitflexibler Arbeit sowie praktische Erfahrungen und Erkenntnisse mit der Gef?hrdungsbeurteilung psychischer Belastungen im Homeoffice (Maik Schuhknecht, BAD GmbH). Beispiele f?r die Durchf?hrung einer Gef?hrdungsbeurteilung in digitalem Format (online-Workshops) bzw. ein digital unterst?tztes betriebliches Gesundheitsmanagement boten Anregungen f?r die effiziente und effektive betriebliche Umsetzung.
Deutlich wurde in Vortr?gen und Diskussionen immer wieder, welche Anforderungen die ver?nderten Arbeitsweisen an die Aufsichtsdienste und den Gesetzgeber stellen.
Mein Fazit
Ein gelungenes, vielseitiges Programm. Man darf gespannt sein, welche Themen bei der n?chsten A+A vom 24. bis 27. Oktober 2023 im Zentrum stehen werden, wenn wir - hoffentlich - auf eine lange krisenfreie Arbeitsphase zur?ckblicken d?rfen. Inwiefern schl?gt sich die Wertsch?tzung in einer mitarbeiterorientierten Arbeitsgestaltung und in der verst?rkten Umsetzung von Pr?ventionsma?nahmen nieder, wenn der Alltag zur?ckgekehrt ist? Und wie wird der Gesetzgeber regelnd eingreifen? Was z?hlt der Mensch? In zwei Jahren werden wir es besser wissen ?
?brigens:
Die betriebliche Ausgestaltung von Homeoffice kann auch Gegenstand eines Bottom-up-Projektes in Ihrem Unternehmen werden! Machen Sie mit!
Betriebliche Ma?nahmen f?r ein gesundes und sicheres Arbeiten und entsprechende Unterst?tzungsangebote werden auch regelm??ig im RKW-Arbeitskreis "Gesundheit im Betrieb" behandelt. Sie sind herzlich willkommen!
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