Das Projekt Bottom-up erkundet neue Wege f?r weitreichende Formen der Mitarbeiterbeteiligung. Es kann dabei auf langj?hrigen Erfahrungen des RKW mit betrieblichen Entwicklungsprojekten aufbauen, die sich auf die Einbeziehung und Partizipation unterschiedlicher Gruppen von Mitarbeitenden beziehen. In diesen Projekten wurde deutlich, mit welch gro?em Engagement und Ideenreichtum Besch?ftigte daran arbeiteten, ihre Arbeit, die betrieblichen Abl?ufe und die Produkte besser zu gestalten. Interessante Arbeit mit Eigenverantwortung, die Entlastung von unn?tigen schweren Arbeiten und die Erstellung hochwertiger und sinnvoller Erzeugnisse, sind f?r Besch?ftigten ein wichtiges Anliegen, f?r das sich ein Engagement lohnt.

Starke Impulse und Anregungen f?r Bottom-Up k?nnen aus den Erfahrungen des k?rzlich abgeschlossenen Projekts APRODI und dem noch laufenden Projekt Digiscouts? gewonnen werden. In beiden Projekten wurden passgenaue Digitalisierungsl?sungen in Betrieben vorangebracht. Dabei wurden die Besch?ftigten bei betrieblichen Rationalisierungsma?nahmen nicht nur ?mitgenommen?. Besch?ftigte beziehungsweise Auszubildende haben selbst?ndig digitale L?sungen f?r ihren Betrieb erarbeitet.

Erfahrungen aus APRODI

Im Projekt APRODI wurden ?neue Wege einer partizipativen, integrierten und ganzheitlichen Gestaltung von IT-unterst?tzten Arbeitssystemen? in den beteiligten Betrieben erarbeitet und erprobt. Beispielhaft zu nennen ist das Betriebsprojekt in einem Chemieunternehmen mit hochautomatisierten Herstellungsprozessen. Dort bestimmen die Steuerung und ?berwachung komplexer, miteinander vernetzter und betriebswirtschaftlich optimierter Anlagen das Aufgabenprofil der Produktionsarbeit. Folgerichtig verbindet das Unternehmen Aufgaben in der Produktion mit Planungsaufgaben und Administration. Damit einher gehen hierarchiearme, kooperative und interdisziplin?re Arbeitsweisen.

Die Prozessexpertise der Mitarbeitenden erh?lt einen hohen Stellenwert. Sie kennen die Schwachstellen in den Abl?ufen, aus denen Verbesserungsbedarfe ermittelt werden k?nnen.  Im Rahmen von APRODI entstand so ein Digitalisierungsprojekt, das auf eine effizientere Gestaltung der Kommunikation abzielte. Die Beteiligten etablierten eine digitale L?sung, um die Abstimmungsprozesse zu vereinfachen und um den Austausch zu verbessern. Durch die Beseitigung umst?ndlicher und ?rgerlicher Abstimmungsschleifen wurde auch der soziale Zusammenhalt verbessert. Das Projekt zeigt, dass mehr Effizienz und bessere Arbeitsbedingungen gerade dann Hand in Hand gehen, wenn man die Erfahrungen der Mitarbeitenden nutzt und offen f?r deren neue Ideen ist.

Digiscouts?

Offenheit und Unterst?tzung der Gesch?ftsf?hrung f?r neue Ideen sowie die St?rkung der Eigenverantwortung und Selbst?ndigkeit waren entscheidende Erfolgsfaktoren f?r das RKW-Projekt Digiscouts? ? Auszubildende digitalisieren ihren Betrieb. Das Projektangebot fand bei den meist kleinen und mittelgro?en Unternehmen eine sehr hohe und durchweg positive Resonanz.

Im Projekt wurden Auszubildendenteams mit der Aufgabe betraut, Digitalisierungspotenziale in ihrem Betrieb zu erschlie?en, L?sungsideen zu entwickeln und diese schlie?lich auch umzusetzen. Die Projekte wurden eng mit der Gesch?ftsf?hrung abgestimmt. Gleichwohl waren es die Ideen der Auszubildenden und ihre gute interne Kommunikation mit den Kolleginnen und Kollegen, die zu erheblichen Digitalisierungsfortschritten f?hrten. Meist handelte es sich um die Optimierung von Abl?ufen und Verbesserungen bei der betriebswirtschaftlichen Steuerung von Prozessen. Sie erbrachten neben h?herer Effizienz vielfach auch Arbeitserleichterungen. In einigen F?llen wurden auch Angebote und der Kundenservice mit Hilfe digitaler Technik verbessert.

Die zum Teil interdisziplin?r aus Kaufleuten, gewerblichen und technischen Berufen aufgestellten Azubiteams arbeiteten flexibel in agilen Teams zusammen. Sie wurden von RKW Coaches begleitet, die fachlichen Input und Projektmanagementtools bereitgestellt haben. Die Begleitung gab den Teams Orientierung f?r das Arbeitsvorgehen und einen Zeitrahmen. Sie konnten vor diesem Hintergrund in die Umsetzung eigenverantwortlich gestalten. Die Auswertungen der Azubiprojekte zeigten dementsprechend Kompetenzzuw?chse bei den Auszubildenden auf den Feldern Selbstorganisation, Probleml?sef?higkeiten, Verantwortungsbewusstsein und Kommunikationsf?higkeit.

Die Ansatzpunkte von Bottom-up in Wirtschaft und Arbeitswelt

Die beiden Projektbeispiele machen anschaulich, welche Entwicklungspotenziale f?r Besch?ftigte und Betriebe in weitreichen Partizipationsformen stecken. Au?erdem weisen sie auf Ansatzpunkte und Erfolgsfaktoren hin, die letztlich in der hiesigen Arbeitskultur verankert sind und an die das Bottom-up ankn?pfen kann:

  • Partizipation kann auf einem recht hohen Niveau der beruflichen Qualifikation von der Berufsausbildung bis hin zu technischen Hochschulabschl?ssen aufbauen. Verbunden sind damit nicht nur Fachwissen, sondern auch Normen und Motivationen, gute und sinnvolle Arbeit zu leisten.
  • Komplexit?t und Wissensintensit?t der wirtschaftlichen Prozesse steigen. Die Mitarbeitenden m?ssen flexibel sein, betriebliche Zusammenh?nge kennen und die Prozesse beherrschen, an denen sie arbeiten. Dabei sind Urteilsf?higkeit, Eigeninitiative und Verantwortung gefordert.
  • Verbesserungen und Innovationen gelingen am besten, wenn Betriebsangeh?rige ?ber Bereichsgrenzen, Berufsgruppen und hierarchischen Ebenen hinweg zusammenarbeiten. Auf diese Weise werden die unterschiedlichen Kompetenzen entlang der Wertsch?pfungskette kombiniert und geb?ndelt. Fachexpertise und Erfahrungen k?nnen unabh?ngig von hierarchischen Positionen zur Geltung kommen.
  • Einen Ausgangspunkt f?r Bottom-up stellen vor allem kooperative und gemeinschaftliche Arbeitskulturen dar. Wertsch?tzung und Anerkennung zwischen den Akteuren erm?glichen es, dass sich die Beteiligten auf Augenh?he begegnen und offen f?r neue Ideen sind.

Eckpfeiler des Bottom-up-Projekts

Themen nahe am Arbeitsalltag: Bei Bottom-up bilden die Bedarfslagen, Problemsichten und Erwartungen den Ausgangspunkt f?r die Festlegung von OE-Projektinhalten und Zielen.

Dennoch bedarf es inhaltlicher Impulse und Anregungen, um das Personal zur Ideenentwicklung anzuregen. Das RKW-Team wird daher Themenkreise auf den Gebieten der Arbeitsgestaltung und Organisation als fachlich thematischen Input einbringen: Als Angebot und nicht als Vorgabe.

Handlungs- und Themenfelder der allt?glichen Arbeit, wie zum Beispiel Arbeitszeit, Kommunikation, Gesundheit bieten den Mitarbeitenden greifbare Gestaltungs- und Beteiligungsm?glichkeiten. Hier k?nnen sie besonders gut ihre Erfahrungen und Prozesskennnisse in das Projekt einbringen. Missst?nde bei der Arbeitsorganisation werden oft als negative, st?rende Belastung empfunden. Effizienz und gesunde Arbeit k?nnen daher in einem ganzheitlichen Sinne vorangebracht werden

Auf Augenh?he und bereichs?bergreifend zusammenarbeiten: F?r die Durchf?hrung eines Bottom-up-Projekts ist ? selbstverst?ndlich - das Einverst?ndnis der Gesch?ftsf?hrung erforderlich. Sie muss die Ressourcen an Zeit, Geld und Personal f?r die Ma?nahmen freigeben, damit das Projekt ?berhaupt starten kann. In der Umsetzung eines vereinbarten Projekts gibt sie allerdings ihre Rolle als Initiatorin und Promotorin von Ver?nderungsprozessen an die Mitarbeitenden und die betrieblichen Projektteams ab. In einem Bottom-up-Prozess nehmen die Mitarbeitenden unabh?ngig von Hierarchieebenen eine tragende Rolle ein.

Die F?hrungskr?fte sind am Projekt gleichsam als Stakeholder mit ihren Interessen und Sichtweisen beteiligt. Sie bringen ihren Sachverstand in die Betriebsprojekte ein, aber eben nicht in einer Rolle als Vorgesetzte, sondern als Kolleginnen und Kollegen auf Augenh?he mit allen anderen.

Kooperation, die Zusammenarbeit ?auf Augenh?he?, ist ein Kernelement von Bottom-up. Dies schlie?t die Bildung interdisziplin?rer Teams ein. Sie geben den Besch?ftigten die M?glichkeit, sachorientiert ?ber Bereichsgrenzen und Berufsgruppen hinaus an Verbesserungsma?nahmen zu arbeiten. Der Zusammenhalt im Betrieb wird dadurch gest?rkt.

Beteiligungskompetenzen entwickeln: ?ber fachliche und methodische Kompetenzen k?nnen bei Bottom-up Beteiligungskompetenzen entwickelt werden. Diskussionen in Teams ?ber Arbeitsorganisation und Arbeitsbedingungen sowie die gemeinsame Suche nach L?sungen f?rdern F?higkeiten zur Artikulation von Interessen, den Austausch von Argumenten und das Nachdenken ?ber L?sungswege. Dies ist ?ber den Betrieb hinaus auch von gesellschaftspolitischer Relevanz

Bottom-up-Projekte werden vom RKW unterst?tzt, beraten und moderiert. Dazu dienen fachliche Inputs nach Bedarf, die Bereitstellung von Managementtools als Orientierungshilfe f?r das Projektvorgehen und pers?nliche Beratung, nach M?glichkeit auch direkt vor Ort.

Wir freuen uns ?ber Ihr Interesse an unserem Bottom-up-Projekt.

Melden Sie sich bei der Projektleiterin Gabriele Held, held@rkw.de

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