Es gen?gt nicht mehr, neue Techniken einzuf?hren und die zur Anwendung notwendigen Fachkenntnisse bereitzustellen. Im Zeichen der Digitalisierung stehen die Fragen der effektiven Arbeitsorganisation ebenso auf der Agenda wie eine gesunde Arbeitsgestaltung. Zusammen mit den Herausforderungen ?lterer und vielf?ltiger werdender Belegschaften sind damit anspruchsvolle F?hrungsaufgaben zu bew?ltigen.

Technik ist nur die eine Seite ?

Wenn von Digitalisierung die Rede ist, wird darunter in der Regel die technische Aufr?stung, insbesondere in Form von leistungsstarker Hard- und Software verstanden. Sie erlaubt eine Vernetzung von Daten und die Selbststeuerung komplexer Prozesse in ungeahntem Ausma?. Vieles muss dabei bedacht werden, die Frage der Sicherheit d?rfte zwar die wichtigste, aber tats?chlich nur eine unter vielen ?Baustellen? im Unternehmen sein. Das Bewusstsein f?r den Umgang mit sensiblen Daten muss geweckt werden. Entsprechende Regeln sind zu entwickeln und deren Einhaltung zu ?berwachen. (Studie von Iron Mountain)

Nat?rlich m?ssen mit dem Einsatz neuer Hard- und Software die Kompetenzen der Mitarbeiter aufgebaut bzw. weiterentwickelt werden. Unternehmen setzen dabei zunehmend auf die Verbindung von generellem Wissen, gepaart mit tiefer Expertise und Erfahrungen in einzelnen fachlichen, methodischen oder pers?nlichen/sozialen Kompetenzbereichen (RKW-Ver?ffentlichung, Post, T.: Fachkraft Technische Dienstleistungen).

...breites Wissen, Flexibilit?t und Leistungsf?higkeit ? die andere

Digitale M?glichkeiten sorgen daf?r, immer schneller an Informationen heranzukommen, die das eigene Produkt, die Konkurrenzdienstleistung oder neue Technologien betreffen. Um auf die Entwicklungen ad?quat reagieren zu k?nnen, ist ein breites Kompetenzspektrum notwendig. Aus der Sicht von Entscheidern sind zur F?rderung des internen Kompetenzaufbaus deshalb ?durchl?ssigere Organisationsformen, der Ausbau von Projektarbeit anstelle von formalen Prozessen sowie gemischte Teams? notwendig. (Hays-Studie: Automotive im digitalen Wandel)

 In der Gemeinschaft sind wir intelligenter, leistungsst?rker und flexibler?
(Ulrich Weinberg, School of Design Thinking, Potsdam, in: Die Arbeitswelt im Wandel)

Die Arbeit in interdisziplin?ren und generationen?bergreifend zusammengesetzten Teams ? jenseits von traditionellen Hierarchien und der Zuordnung zu Bereichen und Abteilungen ? verspricht also mehr Effizienz und h?here Effektivit?t. Ideen k?nnen schneller entwickelt und umgesetzt werden, wenn viele kluge K?pfe am Werk sind. Einzelleistungen treten in den Hintergrund, jeder kann seine pers?nlichen St?rken einbringen, Leistungsdefizite k?nnen kompensiert, Belastungen gemindert werden. Es kommt zu einer Win-Win-Situation: Das Unternehmen verf?gt ?ber produktives, flexibel einsetzbares und gesundes Personal. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entwickeln kontinuierlich ihre Kompetenzen und erhalten ihre Besch?ftigungsf?higkeit. Das klingt gut. Aber: Damit das Ganze funktioniert, muss eine Reihe von Voraussetzungen gegeben sein, die die Unternehmensf?hrung schaffen muss.

Die Basis: eine alter(n)sgerechte Unternehmenskultur

 Altersgemischte Teamarbeit kann gut gelingen, wenn

  1. Vorgesetzte, altersbedingte Problemen und individuellen Potenzialen Rechnung tragen,
  2. komplexere Aufgaben ohne Zeitdruck bearbeitet werden k?nnen,
  3. eine Arbeitsgestaltung erfolgt, die Diskriminierungen verhindert (Job rotation, Einhaltung ergonomischer Standards),
  4. alle einen Mehrwert in der Zusammenarbeit von Jung und Alt sehen (eine hohe Wertsch?tzung f?r Altersunterschiede haben),
  5. Vertrauen, Rollenklarheit und eine offene Kommunikation vorherrschen

(Quelle: J?rgen Wegge, Franziska Jungmann. Erfolgsfaktoren der Zusammenarbeit von Jung und Alt in einem Team)

Wie dies in der Praxis aussieht,  zeigen Unternehmen wie Fahrion Engineering, das bewusst auf den Einsatz ?lterer Mitarbeiter setzt. Senior-Chef Otmar Fahrion reiste jahrelang unerm?dlich durch Deutschland, um ?ber seine Einstellungspolitik zu berichten und dar?ber, welchen Fehler Unternehmen machen, wenn sie die Potenziale ?lterer Besch?ftigter untersch?tzen:

In 15 Jahren erwirtschaftet ein 50-j?hriger Ingenieur den drei- bis f?nffachen Betrag eines 25-J?hrigen"

(faktor-a.arbeitsagentur.de).

Heute f?hrt Sohn Jens Fahrion die Gesch?fte weiter. Wie der Vater ist er von der Effizienz ?lterer Mitarbeiter ?berzeugt, die er durch Strategien der intergenerativen Teambildung, Bogenkarrieren oder das ?K?rper-Geist-Seele-Programm zur Unterst?tzung der Arbeitskraft? unterst?tzt. 

Unser RKW-Veranstaltungstipp:

Diskutieren Sie mit Jens Fahrion und weiteren Experten aus der Unternehmenspraxis, aus Politik und Wissenschaft Beispiele einer Arbeitsgestaltung mit Weitblick am 23.11.2016 im Literaturhaus Frankfurt am Main. Hier geht?s zum Programm und zur Anmeldung.