Gemeldet waren 20 Unternehmen aus der Region. Im Vorfeld der zweist?ndigen Veranstaltung, die zum f?nften Mal stattfand, entschieden sich die Sch?ler f?r drei der anwesenden Unternehmen. Vertreten waren vorwiegend mittelst?ndische Betriebe, aber beispielsweise auch die Polizei oder die Bundeswehr nutzten die schulische B?hne.
Der Schulleiter Norbert Kissel und die Stufenleiterin Beate Meilinger er?ffneten die Veranstaltung in der Aula, kaum ein Sitzplatz blieb frei. Mit einem Appell, sich die eigene Zukunft zu erschlie?en, schickten die beiden Lehrer der Adolf-Reichwein-Schule die mehr als hundert Sch?ler in die einzelnen Klassenr?ume zu den Unternehmen. Ich begleitete Klaus H?cher von der Licher Privatbrauerei in seinen Raum, wo ?ber die drei Runden hinweg rund 25 Sch?lerinnen und Sch?ler der Unternehmenspr?sentation folgten.
Was auffiel
Die Unternehmen stellten sich mit Powerpoint-Pr?sentationen vor, gingen auf die Ausbildungsberufe ein und versuchten auch auf die eine oder andere Weise, die Sch?ler aktiv einzubinden oder mit ihnen ins Gespr?ch zu kommen. Klaus H?cher etwa stellte am Ende seines halbst?ndigen Vortrags Fragen. Wer eine der Fragen richtig beantworten konnte, durfte sich ?ber ein Giveaway freuen. An sich eine gute Sache. Allerdings zeigte sich, dass nicht alle der Sch?ler in der Lage waren, die ihnen gestellten Fragen zu beantworten. Mangelnde Aufmerksamkeit, mangelndes Interesse? Vielleicht aber auch einfach dem Umstand geschuldet, dass laut der Stufenleiterin Beate Meilinger die meisten Sch?ler am liebsten nur bei der Vorstellung der Bundeswehr und der Polizei dabei gewesen w?ren, sich aber eben auch f?r andere Unternehmen entscheiden mussten. Das schm?lert allerdings nicht das Format. Denn jedem Unternehmen bot sich die M?glichkeit, Neugierde zu wecken und diejenigen weiter zu informieren, die sich eine Ausbildung in den kennengelernten Ausbildungsberufen vorstellen k?nnen.
Ein paar Gedanken
So ist das eben mit Azubimarketing. Als Unternehmen ist man gezwungen, aktiver zu werden, will man Jugendliche ansprechen und f?r eine Ausbildung gewinnen. Das funktioniert jedoch nicht nach dem Prinzip Input-Output. Ich investiere mehr Zeit in eine Azubimesse, in einen Berufsorientierungstag oder in ein Bewerbertraining ? das ist gut und richtig. Allein der Erfolg ist nicht gesichert oder er stellt sich nicht immer sofort ein. Wichtig daher: Am Ball bleiben, sich nicht entmutigen lassen und realistisch die M?glichkeiten einsch?tzen ? im Bewusstsein, dass derlei ?Ma?nahmen? des Azubimarketings speziell f?r kleinere Betriebe alternativlos sind.
Was diesen Orientierungstag an der Adolf-Reichwein-Schule in Pohlheim ausgezeichnet hat, ist das gemeinsame Verst?ndnis aller beteiligten Gruppen ? Lehrer und Unternehmen ?, was Berufsorientierung bedeutet und dass die Sch?ler nur dann den h?chsten Mehrwert haben, wenn die Schulen sich den Unternehmen ?ffnen und diese die sich damit bietenden M?glichkeiten auch nutzen, um sich zu pr?sentieren. Das abschlie?ende lebhafte Gespr?ch dar?ber, wie es weitergehen soll, wie der n?chste BOT aussehen k?nnte und was das pers?nliche Fazit der einzelnen Anwesenden ist, trug ebenfalls zu dem Eindruck bei, dass hier etwas Gewachsenes noch weiter wachsen wird ? zum Wohle der Sch?ler, der Lehrer und der Unternehmen.