In Corona-freien Jahren l?uft im Fr?hsommer das Azubimarketing auf Hochtouren: Einige Unternehmen suchen noch h?nderingend Azubis f?r den Herbst, andere denken schon ein Jahr voraus.

In diesem Jahr ist alles anders: Gerade die kleinen und kleinsten Unternehmen, im Handwerk, im Gastgewerbe dr?cken finanzielle Sorgen, sie sind in Kurzarbeit und hoffen, die Pandemie zu ?berleben. Ausbildung r?ckt hier in den Hintergrund, um acht Prozent sank das Angebot von Lehrstellen. Allerdings sinkt auch die Zahl potenzieller Bewerberinnen und Bewerber, so dass die Bundesagentur f?r Arbeit im Mai noch keine Corona-bedingte, dramatische Entwicklung sieht. Jedoch verz?gert sich offenbar das Matching, im Mai waren einige Prozentpunkte weniger neue Ausbildungsvertr?ge geschlossen als im Vorjahr zur gleichen Zeit.

Fachkr?ftebedarf wird bleiben

Das l?sst hoffen, denn

?der Bedarf an gut ausgebildeten Fachkr?ften darf auch in der Krise nicht aus dem Blick geraten?,

schreibt die Allianz f?r Aus- und Weiterbildung in ihrer gemeinsamen Erkl?rung zur Corona-Pandemie. Es gibt ein ?Nach-der-Krise? und dann werden an vielen Stellen gut ausgebildete Fachkr?fte gebraucht. Fachkr?fte, die mit Digitalisierung umgehen k?nnen, denn diese bekommt jetzt einen enormen Schub. Fachkr?fte, die mit Unsicherheit und raschen Ver?nderungen umgehen k?nnen, die sich auf Neues einstellen und flexibel reagieren. Darum ist es klug, auch in diesem Jahr um Auszubildende zu werben.

Gute Chancen auf gute Bewerbungen ...

Und eigentlich haben Ausbildungsbetriebe gerade jetzt gute Chancen, junge Menschen mit h?heren Bildungsabschl?ssen zu gewinnen. Das f?r viele ?bliche GAP-Year nach dem Abitur f?llt heuer aus. Ein Studium alleine am Laptop in der digitalen Vorlesung, ohne Mensa, Bibliothek, ohne Treffen auf dem Campus, d?rfte wenig verlockend sein. Da k?nnte eine duale Ausbildung eine interessante Alternative darstellen ? wenn der Ausbildungsbetrieb vermitteln kann, wie spannend seine Berufe sind. Im Konjunkturpaket der Bundesregierung ist geplant, jeden neuen Vertrag mit mindestens 2.000 Eurozu vers??en.

... wenn sie online ?berzeugen

Allerdings m?ssen die Ausbildungsbetriebe andere Wege im Azubimarketing beschreiten. Messen, Schulbesuche, Speed Datings ? alles das f?llt dem Social Distancing zum Opfer. Digital ist Trumpf im Azubimarketing, jetzt mehr denn je. Menschen zwischen 14 und 24 leben online, alle Kommunikation, einkaufen, informieren und auch die Jobsuche laufen ?ber das Smartphone. Was sie dort nicht sehen, existiert schlicht nicht in ihrer Wahrnehmung. Will man die Zielgruppe dort abholen, wo sie ist, geht das bei Jugendlichen nur online.

Online-Jobb?rsen nutzen schon sehr viele Unternehmen, aber in der Berufsorientierung setzen sie auf Live-Events. Dabei geht Berufsorientierung hervorragend mit digitalen Medien: Videos, von den Azubis mit dem Handy gedreht, geben authentische Einblicke in den Alltag als Azubi. Ein Rundgang mit der Kamera durch B?ro oder Werkstatt vermittelt einen Eindruck, wie es im Unternehmen aussieht. Ein Interview mit den Ausbildungsverantwortlichen liefert O-T?ne zu den Anforderungen an diesen Beruf. Mit Social Media-Posts von erfolgreich erledigten Aufgaben zeigen Azubis ihre Begeisterung in der Ausbildung. Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt.

?brigens sind das alles Ideen, die die Azubis prima umsetzen k?nnen, wenn wegen Corona wenig zu tun ist. Noch mehr Idee f?r erfolgreiches Azubimarketing online und auch offline, f?r das Gelingen des Aufstellens als attraktiver Ausbildungsbetrieb finden kleine und mittlere Unternehmen in der Arbeitsmappe Azubimarketing des RKW.