Die meisten Gr?ndenden generieren einen Gro?teil ihrer Ums?tze mit regional ans?ssiger Kundschaft. Ein Export von Waren und Dienstleistungen findet bei etwa der H?lfte der Gr?ndenden und jungen Unternehmen nicht statt. Und dieser regionale und nationale Marktfokus wird sich infolge der Corona-Krise tendenziell verst?rken. Das zeigt die deutsche Ausgabe des Global Entrepreneurship Monitor (GEM) 2019/20, die das RKW Kompetenzzentrum in Kooperation mit dem Institut f?r Wirtschafts- und Kulturgeographie der Leibniz Universit?t Hannover erstellt. An der aktuellen Studie haben sich weltweit 50 L?nder beteiligt. 

Unternehmensgr?ndungen sind in Deutschland prim?r ein regionales Ereignis. Viele individuelle Entscheidungen in Zusammenhang mit dem Schritt in die unternehmerische Selbstst?ndigkeit sind abh?ngig von Merkmalen des lokalen oder regionalen Umfeldes. Beispielsweise erfolgt die Entscheidung ?ber den Wunsch, ein eigenes Unternehmen zu gr?nden, h?ufig auf Grundlage der erwarteten Marktchancen innerhalb des bekannten regionalen Umfeldes. Auch die ersten Kundinnen und Kunden stammen h?ufig aus der Region.
Infolge der Corona-Pandemie ist die Bedeutung der regionalen Wirtschaft in den meisten Unternehmensbranchen noch weiter gestiegen. Die Krise hat vielen Unternehmen in Industrie und Handel zudem gezeigt, wie fragil globale Lieferketten sein k?nnen. Im aktuellen GEM-Bericht wird unter anderem analysiert, wo die (potenzielle) Kundschaft der jungen und angehenden Gr?ndenden ans?ssig ist und wie sich die Nachfrage (voraussichtlich) auf regionale, nationale und internationale M?rke verteilt. 

Regionale Kundschaft im Vordergrund
Mehr als 90 Prozent der befragten Gr?ndenden und deren junge (maximal 3,5 Jahre alten) Unternehmen hatten im Jahr 2019 Kundinnen und Kunden aus der Region des Firmensitzes oder erwarten diese nach vollzogener Gr?ndung dort zu haben. Die dem GEM zugrundeliegende Gr?ndungsquote TEA (Total early-stage Entrepreneurial Activity) definiert sich als Anteil derjenigen 18 bis 64-J?hrigen, die w?hrend der letzten 3,5 Jahre ein Unternehmen gegr?ndet haben und/oder gerade dabei sind, ein Unternehmen zu gr?nden.
Dagegen hatten nur knapp 70 Prozent der Befragten Kundschaft ?Andernorts in Deutschland? und rund 50 Prozent ?Au?erhalb von Deutschland? angegeben.
Die Reihenfolge dieser Verteilung zeigt, dass die Mehrheit der Gr?ndenden vornehmlich lokale Beziehungen zu Kundinnen und Kunden haben. Zum anderen zeigt sie aber auch, wie wichtig die Region f?r die ersten Schritte einer Gr?ndung ist. Der einfache Zugang zum regionalen Markt ist pr?gend f?r die Attraktivit?t von Gr?ndungsstandorten. 

Konzentration auf nationale M?rkte
Auch ein anderer Indikator aus dem GEM-Bericht ? der ?Exportanteil am Umsatz? ? zeigt, dass sich Gr?ndende in Deutschland vor allem auf den regionalen und nationalen Markt konzentrieren. Etwas ?ber die H?lfte der TEA-Gr?ndenden exportiert nicht oder erwartet auch zuk?nftig keine internationalen Ums?tze. Dieses Ergebnis passt zu der stark regional gepr?gten Verteilung der Kundschaft vieler Gr?ndungen. Nur knapp 5 Prozent der TEA-Gr?ndenden erwirtschaften einen Gro?teil ihres Umsatzes (?ber 75 Prozent) mit Exportaktivit?ten oder erwarten diesen ?ber internationale M?rkte zu erwirtschaften.

In der Krise: Trend zu Regionalisierung der Wirtschaft
Die schwierige wirtschaftliche Situation der letzten Monate hat insbesondere den etablierten Unternehmen gezeigt, dass eng verkn?pfte internationale Wertsch?pfungsketten ? beruhend auf hochgradig spezialisierter Arbeitsteilung und Just-in-time-Produktion ? Risiken mit sich bringen. Die aktuelle Lage verdeutlicht, wie auch schon fr?here Krisensituationen, dass eine einseitige Abh?ngigkeit zu vermeiden ist und dass internationale Lieferketten st?rker diversifiziert werden sollten. Zudem k?nnte es sinnvoll sein, die Wertsch?pfungsketten in ihrer Gesamtheit st?rker regional auszurichten. Aus Sicht von Gr?nderinnen und Gr?ndern m?ssen Gesch?ftsmodelle zuk?nftig besser in der Lage sein, Unw?gbarkeiten von Krisensituationen zu meistern. Der regionale Ansatz in Kombination mit einem digitalen Kundenzugang kann hier eine m?gliche L?sung sein. 

>> Zur GEM-Infografik Kundenverteilung, 2019
>> Grafik: TEA Quote nach Exportanteil am Umsatz 2019
>> Grafik: Kundenverteilung TEA Gr?ndungen 2019

Die hier dargestellten Zahlen basieren auf Ergebnissen einer repr?sentativen Umfrage. Weltweit wurden im Rahmen des aktuellen GEM 154.991 Personen befragt.

Der GEM-L?nderbericht Deutschland 2019/20 steht unter http://rkw.link/gem2020 zum Download oder zur kostenfreien Bestellung als Printexemplar zur Verf?gung. S?mtliche GEM-L?nderberichte Deutschland seit 1999 stehen unter www.wigeo.uni-hannover.de/gem.html als Download zur Verf?gung. 

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