Die Ergebnisse aus dem aktuellen Global Entrepreneurship Monitor (GEM)-L?nderbericht 2019/20 deuten darauf hin, dass ein Kulturwandel in Deutschland zugunsten unternehmerischer Selbstst?ndigkeit im Gange ist. Der Anstieg der Gr?ndungsquote im Jahr 2019, das Interesse potenzieller Gr?nderinnen und Gr?nder an der beruflichen Selbstst?ndigkeit und die positive Bewertung des Gr?ndungsklimas tragen im Wesentlichen hierzu bei. Dies hat unter anderem zu einem positiveren Image von Gr?ndungen und unternehmerischer Selbstst?ndigkeit als Form der Erwerbst?tigkeit gef?hrt. Inwieweit sich dieser Trend zuk?nftig fortsetzen wird, ist jedoch noch nicht absehbar. Die Corona-Krise stellt viele bestehende Start-ups vor wirtschaftliche und strukturelle Herausforderungen ? daraus entstehen aber in vielen Bereichen auch mittel- oder langfristig Chancen.

Zur GEM-Infografik Gr?ndungseinstellungen, 2019 Gerade in Krisenzeiten sind Gr?nderinnen und Gr?nder sehr wichtig. Mit neuen Ideen und Gesch?ftsmodellen liefern sie einen wesentlichen Beitrag, die Herausforderungen in Folge der Corona-Pandemie zu meistern und somit die wirtschaftliche Entwicklung zu beleben.  

Laut des Global Entrepreneurship Monitors 2019/20 hat die Gr?ndungsquote in Deutschland in 2019 mit 7,6 Prozent einen neuen absoluten H?chststand erreicht. Die GEM-Gr?ndungsquote definiert sich als Anteil derjenigen 18- bis 64-J?hrigen, die w?hrend der letzten 3,5 Jahre ein Unternehmen gegr?ndet haben und/oder gerade dabei sind, ein Unternehmen zu gr?nden.

Der Anteil der werdenden Gr?ndenden (diejenigen 18- bis 64-J?hrigen, die zum Zeitpunkt der Befragung versuchen, alleine oder in Partnerschaft ein neues Unternehmen zu gr?nden und in den letzten zw?lf Monaten etwas zur Unterst?tzung dieser Neugr?ndung unternommen haben) war 2019 doppelt so hoch wie im Vorjahr (5,3 Prozent vs. 2,7 Prozent). Zudem lag die Quote der werdenden Gr?ndenden in den vergangenen drei Jahren zwar stets ?ber der Quote der jungen Gr?ndungen, aber nie so deutlich wie in 2019.

Dieses Ergebnis deutet auf eine langsame, aber kontinuierliche Verbesserung des Gr?ndungsklimas in Deutschland hin, was zu einem positiven Image von Gr?ndung und unternehmerischer Selbstst?ndigkeit als Form der Erwerbst?tigkeit, insbesondere bei j?ngeren Menschen, gef?hrt hat.

In Deutschland bewertete 2019 ?ber die H?lfte der 18- bis 64-J?hrigen die Gr?ndungschancen positiv. Damit liegt Deutschland innerhalb der Gruppe der GEM-L?nder mit hohem Einkommen vor gr?ndungsstarken Nationen wie Israel und Irland. 

Dar?ber hinaus vertritt etwas mehr als ein Drittel der deutschen Erwerbsf?higen die Ansicht, dass es in Deutschland leicht ist, ein Unternehmen zu gr?nden. Allerdings sind auch immer noch vier von zehn Befragten vom Gegenteil ?berzeugt.

Nachholbedarf bei der Einsch?tzung eigener Gr?ndungsf?higkeiten

Hinsichtlich der positiven Einsch?tzung eigener Gr?ndungsf?higkeiten belegt Deutschland hingegen nur den 11. Platz innerhalb der 15 ausgew?hlten L?nder mit hohem Einkommen. Nur knapp 46 Prozent der befragten Personen sind der Ansicht, dass sie ausreichendes Fachwissen und die notwendigen F?higkeiten f?r die Gr?ndung eines Unternehmens haben. Das sind fast 20 Prozent weniger als beim Spitzenreiter der Vergleichsgruppe, den USA (65,5 Prozent). Wichtig in diesem Zusammenhang ist au?erdem das Kennen einer anderen Gr?nderperson. Eine pers?nliche Beziehung zu anderen Gr?ndern oder Gr?nderinnen kann die individuelle Gr?ndungsentscheidung positiv beeinflussen. 

Angst vor dem Scheitern als Gr?ndungshemmnis

Die Angst vor dem Scheitern ist ebenfalls ein gro?er Hemmfaktor bez?glich der Nutzung von Marktchancen und der tats?chlichen Umsetzung von Gr?ndungsabsichten. Etwas mehr als ein Drittel der erwerbst?tigen Bev?lkerung in Deutschland w?rde die Angst vor dem Scheitern vom Schritt in die berufliche Selbstst?ndigkeit abhalten. Mit diesem Wert liegt Deutschland im oberen Mittelfeld der Vergleichgruppe. 

Ver?ndern sich diese Gr?ndungseinstellungen durch die Corona-Krise?

Ob diese Befunde aus den Monaten vor der Corona-Krise nachhaltig sein werden, h?ngt im Wesentlichen von weiteren sozio?konomischen Folgen der Corona-Pandemie ab. Viele Gesch?ftsmodelle haben sich aufgrund der fortschreitenden Digitalisierung im Zuge der krisenbedingten Einschr?nkungen erheblich ver?ndert. Ein lebendiges Gr?ndungsgeschehen, welches neue Chancen aufgreift und ein ermutigendes Umfeld f?r die Umsetzung eigener Ideen bietet, w?re gerade jetzt von zentraler Bedeutung. Deswegen sollten sich potenzielle Gr?ndende auf innovative, zukunftsweisende sowie nachhaltige Gr?ndungen fokussieren, die dazu beitragen k?nnen, die deutsche Wirtschaft im globalen Wettbewerb grundlegend zu st?rken. 

Die F?rderprogramme von Bund und L?ndern bieten hierf?r wichtige finanzielle Hilfestellungen f?r neugegr?ndete und junge Unternehmen. 

Zu diesen und anderen Ergebnissen des aktuellen GEM 2019/20 ist ein kostenloser Infografiken-Band als Download und Printversion unter http://rkw.link/geminfografiken erh?ltlich.

Die hier dargestellten Zahlen basieren auf Ergebnissen einer repr?sentativen Umfrage. Weltweit wurden im Rahmen des aktuellen GEM 154.991 Personen befragt.

Der GEM L?nderbericht Deutschland 2019/20 steht unter http://rkw.link/gem2020 zum Download oder zur kostenfreien Bestellung als Printexemplar zur Verf?gung. S?mtliche GEM-L?nderberichte Deutschland seit 1999 stehen unter www.wigeo.uni-hannover.de/gem.html als Download zur Verf?gung.

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