Was motiviert Menschen, ein eigenes Unternehmen zu gr?nden? Dazu wurden ?ber 3000 Personen in Deutschland befragt. ?Fortf?hrung einer Familientradition? bleibt auch 2020 das Haupt-Gr?ndungsmotiv in Deutschland. Das zeigt die deutsche Ausgabe des Global Entrepreneurship Monitors (GEM) 2020/21, die das RKW Kompetenzzentrum in Kooperation mit dem Institut f?r Wirtschafts- und Kulturgeographie der Leibniz Universit?t Hannover erstellt.
Eschborn, 29. September 2021. ?hnlich wie im letzten Jahr geben etwas mehr als 60 Prozent der Gr?ndungspersonen in Deutschland die ?Fortf?hrung der Familientradition? als wichtigstes Gr?ndungsmotiv an. Hier liegt Deutschland auf Platz eins aller 30 L?nder mit hohem Einkommen. Im Nachbarland ?sterreich oder im Vereinigten K?nigreich liegt dieser Wert nur bei gut 20 Prozent.
?konomische Gr?ndungsmotive am st?rksten bei den j?ngeren und ?lteren Gr?ndenden ausgepr?gt
Auch f?r 65 Prozent der j?ngsten Gr?ndenden (18- bis 24-J?hrige) in Deutschland stellt die ?Fortf?hrung der Familientradition? das wichtigste Gr?ndungsmotiv dar. An zweiter Stelle nennt diese Zielgruppe ?konomische Beweggr?nde, wie den ?Lebensunterhalt zu verdienen, weil Arbeitspl?tze selten sind? (61 Prozent). Und auch f?r die H?lfte der ?lteren Gr?ndenden (55- bis 64-J?hrige) spielt dieses Motiv eine zentrale Rolle. Im Jahr 2019 waren die Werte f?r das ?konomische Gr?ndungsmotiv bei diesen beiden Gruppen geringer. M?glicherweise k?nnte dies ein Anzeichen f?r Auswirkungen der COVID-19-Pandemie zum Befragungszeitpunkt sein: Von Arbeitslosigkeit bedrohte Personen sind eher j?nger oder eher ?lter und gr?nden daher h?ufiger, um einen Ausweg aus der Krise zu finden.
Trotz der Corona-Krise stehen ?konomische Gr?nde in Deutschland nicht im Vordergrund
Generell sind jedoch f?r die deutschen Gr?ndungspersonen die Motive ?die Welt ver?ndern? (40 Prozent) und ?den Lebensunterhalt verdienen, weil Arbeitspl?tze selten sind? (45 Prozent) weniger wichtig als in anderen L?ndern. Interessanterweise ist der Wert f?r das Gr?ndungsmotiv ?den Lebensunterhalt zu verdienen? 2020 gegen?ber dem Jahr vor der Corona-Pandemie nur geringf?gig gestiegen (2020: 45 Prozent, 2019: 42,6 Prozent). Dagegen hat ?Necessity Entrepreneurship? beispielsweise in den USA, Spanien und den Niederlanden w?hrend der Pandemie verh?ltnism??ig stark zugenommen (zwischen 10 und 25 Prozentpunkten).
Zwar gibt es in Deutschland insgesamt weniger Gr?ndungen als vor der Corona-Krise, aber diejenigen, die eine Gr?ndung ernsthaft in Erw?gung ziehen, tun dies seltener wegen einer ?konomischen Notlage als vor der Pandemie. Gr?ndungen mangels besserer Erwerbsalternativen gibt es typischerweise h?ufig im Einzelhandel und in der Gastronomie. Diese Branchen waren besonders hart von den Beschr?nkungen w?hrend der Pandemie betroffen. Die durch die Corona-Krise verschlechterte Arbeitsmarktlage hat aber entgegen den Erwartungen nicht zu mehr ?Notgr?ndungen? gef?hrt. Im Gegenteil: die Ergebnisse des GEM zeigen, dass ein Viertel der Gr?ndungen im Jahr 2020 auf Gesch?ftschancen basierte, die sich erst aufgrund der Pandemie ergeben haben. Selbst ? oder insbesondere ? in Krisenzeiten entstehen also Gr?ndungen, bei denen die Gesch?ftsideen auf identifizierten Chancen im Markt beruhen.
Zu diesen und anderen Ergebnissen des aktuellen GEM 2020/21 ist ein kostenloser Infografiken-Band als Download erh?ltlich.
Der GEM L?nderbericht Deutschland 2020/21 steht zum Download oder zur kostenfreien Bestellung als Printexemplar zur Verf?gung. S?mtliche GEM-L?nderberichte Deutschland seit 1999 stehen unter http://www.iwkg.uni-hannover.de/gem.html als Download zur Verf?gung.
F?r weitere Informationen oder Interviews zum Thema stehen Ihnen die Expertinnen und Experten des RKW Kompetenzzentrums sowie der Leibniz Universit?t Hannover gerne zur Verf?gung. Sprechen Sie uns gerne an! presse(at)rkw.de
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